Miteinander leben statt nebeneinander wohnen
Burgunder Viertel . Trier
Leistungsbild
Städtebaulicher Entwurf
Bauplanungsrechtliche Beratung
Auftraggeber
EGP GmbH Gesellschaft für urbane Projektentwicklung
Laufzeit
seit 2018
In Kooperation mit
Wie wollen wir in der Stadt von morgen leben?
Die ehemalige französische Siedlung der Kaserne Belvedere wird zum Burgunder Viertel! Dabei ist die städtebauliche Aufgabe, eine brachliegende Fläche zu neuem Leben zu erwecken, eng mit der Frage verknüpft, wie wir zukünftig in unseren Städten wohnen wollen.
Im Burgunder Viertel werden zukünftig all jene ein Zuhause finden, die ein Mehr an Gemeinschaft und Mitgestaltung und eine bezahlbare Wohnung suchen und dabei gleichzeitig von der Flexibilität alternativer Mobilitätsformen profitieren möchten. Familien, Singles und Paare, Jung und Alt leben in gemischten Nachbarschaften. Wer möchte, kann das breite Angebot der Freiräume im Quartier zum Toben, für ein Picknick oder eine Grillparty mit Freunden nutzen. Auf dem Weg zu Bus, Fahrrad oder Auto können außerdem die Tomaten für den Salat in der Mittagspause geerntet und die Kinder in die Kita gebracht werden.
Das Herz des neuen Viertels bilden der Burgunder Bogen und eine Mobilitätszentrale. Deren Baukörper beherbergt in zentraler Lage neben den benötigten Pkw-Stellplätzen auch Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Carsharing-Fahrzeuge. Weitere quartiersbezogene Einrichtungen unterstreichen die Funktion einer zentralen Einrichtung. Als Ausgangspunkt vieler Wege der Bewohner dient die Mobilitätsstation als Katalysator des Quartierslebens und identitätsstiftender Ort. Das Etablieren eines individuell auf das Viertel zugeschnittenen Mobilitätskonzepts ermöglicht ein autoarmes Wohnumfeld, das sich durch differenzierte Freiräume mit unterschiedlichen Gartentypologien auszeichnet.
In städtebaulich integrierter Lage zwischen Petrisberg und Universität entstehen neben Geschosswohnungen auch Reihen-, Ketten-, Doppel- und Mikrohäuser. Die Konzeption der Baufelder berücksichtigt das angestrebte Miteinander in Form einer Durchmischung der Wohnungsangebote, reduzierten Grundstückgrößen und gemeinschaftlich nutzbaren Wohnhöfen.
Das Burgunder Viertel strebt die Diversifizierung des örtlichen Wohnungsangebots im Sinne einer sozial ausgewogenen Nachbarschaft an. Die Planung reagiert damit auf Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung, die mittelfristig von einer leichten Bevölkerungsabnahme ausgehen, während gleichzeitig vor allem Familien in der Haushaltsgründungsphase ins Umland verdrängt werden. Die prognostizierte Abwanderung ist im hohen Maße von den aktuellen Bedingungen auf dem Wohnungsmarkt beeinflusst
